Ein knappes Dutzend Bergseen, zwei Höhenwege, 25 urige Hütten, unzählige Gipfel, von denen fast sechszig über die Dreitausendermarke reichen.
Das Virgental ist auch als „Wandertal“ bekannt. An den Ufern der vielen Bergseen kann man die Füße und die Seele baumeln lassen.
Ein knappes Dutzend Bergseen, zwei Höhenwege, 25 urige Hütten, unzählige Gipfel, von denen fast sechszig über die Dreitausendermarke reichen. Wer im Osttiroler Virgental mitten im Nationalpark Hohe Tauern auf Wanderschaft geht, findet unberührte Natur, Touren aller Schwierigkeitsgrade, sanfte Täler, tiefe Schluchten sowie atemberaubende Ausblicke auf das Reich der weißen Berge. Und mittendrin einen Mann, der schon als Kind den Sommer auf der Alm erlebte und heute gerne Gästen zu echten Gipfelerlebnissen verhilft.
„Am Zeugnistag haben wir früher unsere Rucksäcke gepackt und sind rauf auf die Alm – und den ganzen Sommer nicht mehr runter“, erinnert sich Gottfried Unterrainer. Damals bewirtschafteten seine Großeltern die Arnitzalm am Lasörling-Höhenweg. Er und seine Brüder halfen beim Melken und Käsen und stürmten anschließend zum Kraxeln und Baden. Auch heute noch ist die Gegend rund um den sagenumwobenen Arnitzsee für den 39-Jährigen, der vor 18 Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht hat und inzwischen Geschäftsführer des Outdoor-Anbieters Alpsport in Matrei ist, ein ganz besonderer Ort: „Einfach ein schöner Platz, nicht so überlaufen, man hat hier seine Ruhe.“ Im kristallklaren Wasser spiegelt sich der Gipfel des Großen Zunig, am Ufer weiden die Schafe und der Enzian blüht. Wer in dieser Idylle von seltsamen Geräuschen gestört wird, sollte sich beeilen. Der Sage nach hat sich einst am Grunde des Sees eine blühende Alm befunden. Die Bauern beschworen aber durch ihre Schandtaten ein fürchterliches Unwetter herauf, das alles Leben vernichtete. Seitdem sollen Beben und Geräusche aus dem auf 2507 Meter hoch gelegenen Arnitzsee Unwetter ankündigen.
Insgesamt sind es ein knappes Dutzend Seen, die Wanderer über den Lasörling- und den Venediger-Höhenweg erreichen. Die höchsten liegen auf einer Höhe von 2000 bis 2500 Meter, alle locken mit ganz besonderen Bildern: Im stillen, idyllischen Zunigsee spiegelt sich bei schönem Wetter der mächtige Gipfel des Großglockners, der Zupalsee ist Projektionsfläche für die Venedigergruppe. Für viele Einheimische jedoch ist der kleine, versteckte Simonysee der größte: Er wird von Gletscherwasser gespeist und gilt als besonderer Kraftplatz.
„Man kann gemütlich zwischen den bewirtschafteten Hütten und Seen pendeln, je nach Wunsch mit Übernachtung am Berg oder als Halbtagestour vom Tal aus“, sagt Unterrainer. Wer sich mit den Hüttentaxi nach oben zu einer der Einstiegsstellen bringen lässt und dann auf dem Weg bleibt, hat kaum Höhenunterschiede zu bewältigen und genügend Muse für ein paar Badestopps. Oder zwischendurch vielleicht doch mal einen Gipfel stürmen? Der Lasörling, der Namensgeber für die ganze Gebirgsgruppe, ist mit 3098 Metern einer der leichteren Dreitausender Osttirols und besticht mit einem herrlichen Gipfelpanorama.
Die Lieblingstour von Gottfried Unterrainer ist ein bisschen anspruchsvoller: Für ihn führt von Matrei aus kein Weg vorbei an der Arnitzalm, die heute von seinen Eltern Anna und Alois bewirtschaftet wird. Nach einer zünftigen Stärkung bei Kaiserschmarrn oder Osttiroler „Polsterzipfe mit Kraut“ lockt das kühle Nass des Arnitzsees, danach geht es hinauf auf den Gipfel des Großen Zunig. Von hier wieder hinunter zum Zunigsee und schließlich zum Einkehrschwung zur gleichnamigen Alm. „So hat man an einem Tag zwei Jausenstationen, zwei Seen und einen Gipfel“, betont der Alpsport-Chef, der im Sommer viele Gäste auf die Berge und in tiefe Schluchten führt. Der erfrischende Sprung zwischendurch in einen Bergsee setzt allerdings eine gewisse Abhärtung voraus: „Der Arnitzsee ist nur gut drei Monate eisfrei, da kann es schon passieren, dass im Juli noch die Schollen schwimmen. Und recht viel wärmer als sechs Grad wird das Wasser nie.“
Wer sich den eher hochalpinen Venediger-Höhenweg mit insgesamt 14 Etappen und zahlreichen Varianten zum Wandern vornimmt, braucht Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie über eine Woche Zeit. Der familienfreundliche Lasörling-Höhenweg zwischen Matrei und Ströden dagegen ist bequem in fünf Tagen zu schaffen. Dabei gilt es insgesamt 3200 Höhenmeter zu überwinden. Zwölf Schutzhütten und Almjausenstationen mit Osttiroler Schmankerln sowie zahlreiche Gipfel, darunter neun 3000er, säumen die Strecke. Von jeder Hütte aus ist der Talabstieg möglich. Der Weg kann außerdem mit Hüttentaxis verkürzt werden. www.virgentaler-huetten.at
Nationalpark Hohe Tauern: Wilde Urlandschaft und bergbäuerliche Kulturlandschaft, das sind die beiden Gesichter des Nationalparks Hohe Tauern. Mit 1856 Quadratkilometer Fläche ist er das bei weitem größte Naturschutzgebiet im gesamten Alpenraum. Das Schutzgebiet erstreckt sich über weite alpine Urlandschaften wie Gletscher, Felswände und alpine Matten bis hin zu den über Jahrhunderte sorgsam und mühevoll gepflegte Almlandschaften.
Über Osttirol: Osttirol mit der Bezirkshauptstadt Lienz und 32 Gemeinden gliedert sich in vier Regionen: Die Nationalpark-Region Hohe Tauern und das Defereggental im Norden, die Lienzer Dolomiten im Südosten und das Hochpustertal im Südwesten. Staufreie Anreise inklusive Landschaftserlebnis über die Felbertauernstraße.
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